
Ein Zentrum für regional-geschichtliche Forschungen
Mit Datum vom 28. September 1990 wurde der Heimatverein des Bornaer Landes unter laufender Nummer 169 ins Vereinsregister des Kreisgerichtes Borna eingetragen.
Als seine Gründungsversammlung stattfand, gab es die DDR zwar noch, es war jedoch absehbar, dass die begonnenen Veränderungsprozesse zu einem grundlegenden Wandel der politischen und sozialen Rahmenbedingungen des kulturellen Lebens führen würden. Gegründet wurde der Verein von Personen, die sich schon längere Zeit für Denkmalschutz, Heimat- und Regionalgeschichte engagiert hatten.
Verdienste erwarb sich der Heimatverein des Bornaer Landes bei der Zusammenarbeit mit den lokalen Heimat- und Kulturvereinen sowie durch seine Beteiligung an Publikationsvorhaben. Das reichte von „900 Jahre Kloster Pegau“ über die kulturhistorischen Forschungen zu Heuersdorf und zum Industriestandort Böhlen-Lippendorf bis zu lebensgeschichtlichen Interviews zum Thema „Zeitenwende – Zeitenwende“.
Veröffentlicht wurden nicht allein die beliebten „Heimatblätter“, sondern auch Bücher zur Regional- und Landesgeschichte wie „Wiprecht. Beiträge zur Geschichte des Osterlandes im Hochmittelalter“, „Von Griechenland bis Heuersdorf. Sachsens 48er im Bornaer Land“, „Vom Geleitsmann zum Landrat“ oder auch „Leipzig südwärts“, der damals erste Ausflugsführer ins Leipziger Neuseenland.
An bedeutenden Schauplätzen der kriegerischen Ereignisse im Umfeld der Völkerschlacht bei Leipzig wurden Erläuterungstafeln aufgestellt, so am Tatarengrab bei Kleinbeucha, am Dorf Thierbach sowie in Eschefeld und Lobstädt. Touristische Routen wurden vom Heimatverein des Bornaer Landes geplant und realisiert wie der „Industriekultur-Erlebnispfad Böhlen-Lippendorf“ und der „Katharina-von-Bora-Kurs“.
Verdienste erwarb sich der Verein auch beim Bemühen, Beziehungen zu Partnern im europäischen Ausland zu pflegen. Dazu zählten Kontakte zur Karlsuniversität Prag, zu Bornas Partnerstadt Étampes und zu tatarischen Communities.
Von 1996 bis 2020 betrieb der Heimatverein im Auftrag des Landkreises Leipzig das Volkskundemuseum Wyhra. Dafür beschäftigte er dort 4 Mitarbeiter*Innen, gestaltete ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm und entwickelte museumspädagogische Angebote, die zweimal mit Preisen des sächsischen Staatsministeriums für Kultus geehrt wurden. 2005 erhielt er zudem eine Auszeichnung im Rahmen des Landeswettbewerbs ländliches Bauen für die denkmalgerechte Umsetzung einer Remise von Heuersdorf ins Volkskundemuseum.
Jahr für Jahr lädt der Verein zu 9 Vortragsabenden ein, in denen Aspekte der sächsischen Kulturgeschichte beleuchtet werden. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Museum der Stadt Borna und dem Geschichtsverein Borna e. V.